Ausbilderabend 2022

Am Mittwoch, 07.12.2022, fand in den Räumlichkeiten der Berufsschule Miltenberg-Obernburg der diesjährige Ausbilderabend statt. Eine Veranstaltung mit dem Ziel sich zu vernetzen, auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Rund 50 Teilnehmer, Ausbilder, Berufsschullehrer und Firmeninhaber folgten der Einladung.

Zum Einstieg konnten alle Anwesenden die Lehrwerkstatt der Berufsschule besichtigen. Obermeister Matthias Kreß bedankte sich sehr herzlich bei der Schulleitung für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für diese Veranstaltung. Gleichzeitig zeige dies die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten an den Prüfungen.

Herr T. Morhard, stellvertretender Schulleiter, berichtete, dass die Auszubildenden sich in den letzten Jahren verändert haben. Work-Life-Balance stehe bei vielen im Vordergrund, nicht mehr das Erreichen finanzieller Ziele. Der Rückgang von Auszubildenden im Handwerk sei extrem, besonders in den Bereichen der Gastronomie oder des Bäckerhandwerks. Im Bereich Metall habe sich die Anzahl halbiert. Die Wertigkeit einer handwerklichen Ausbildung sei noch nicht bei den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern angekommen.

Herr A. Hilfenhaus, Geschäftsführer der GbF Aschaffenburg, stellte in seiner Präsentation die GbF als Tochter der Handwerkskammer mit rund 200 Mitarbeitenden vor. In Zusammenarbeit mit HWK, IHK, Jobcenter, etc. werden hier zahlreiche Jugendliche betreut, die weitergehende Unterstützung benötigen, wie z. B. Zusatzunterricht oder Deutschkurse. Er informierte die Anwesenden über die verschiedenen Fördermöglichkeiten.

Als ehemalige Auszubildende berichtete Frau M. Höfler aus ihrer Ausbildungszeit, die geprägt von der Corona-Pandemie war. Online-Schulunterricht und erschwerte Arbeitsbedingungen durch Abstandsgebote hatten besondere Umstände geschaffen. Aber die meisten Azubis haben die Prüfung trotzdem geschafft.

Die Prüfungsvorsitzenden, Herr P. Stein für Feinwerktechnik und Herr F. Stenger für Metallbau, empfahlen, dass die Azubis kurz vor der Prüfung grundlegende Techniken, wie z. B. WIG-Schweißen, Rundfeilen, Drehen sowie Fräsen nochmals üben sollten, insbesondere, wenn dies im täglichen Arbeitsablauf nur selten angewandt werde. Weiterhin empfahlen sie, dass die Prüflinge eigenständig ein kleines Projekt von Anfang bis Ende bearbeiten sollten, also von Zeichnungslesen bis hin zur Fertigstellung.

Herr Stein erklärte die Bewertung der Gesellenprüfung (GP), wie z.B., dass Teil 1 schon länger keine Zwischenprüfung mehr sei, sondern mit 30 % in die Gesamtnote der GP 2 (früher Abschlussprüfung) mit einfließe. Ein schlechtes Ergebnis in der GP 1 könne durchaus zum Nichtbestehen des Teil 2 führen. Dies sei leider noch nicht bei allen Azubis angekommen.

Herr Stenger berichtete von seinen Erfahrungen mit dem digitalen Berichtsheft und gab einen kurzen Einblick in die Benutzung. In den anschließenden Diskussionen konnten gute Ansätze gefunden werden, damit die Auszubildenden zukünftig gut vorbereitet die Prüfung ablegen können.